Der Start…

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Mit diesem Beitrag startet er nun, mein Naturfotoblog „glaslinsenspiel“. Die Idee dazu ist bei mir ganz allmählich gereift. Erst habe ich sie selbst nicht recht ernst genommen. Aber der Gedanke hat mich dann doch nicht wieder losgelassen. Dazu kam, dass ich meine Tätigkeit als selbstständiger Unternehmensberater so ganz allmählich herunterfahre, um irgendwann dann… Ja, um dann was zu tun? Meiner Frau auf den Wecker zu fallen, so wie Heinrich Lohse in Loriots „Pappa ante portas“?

Viel sinnvoller wäre es doch, mein langjähriges Hobby, die Fotografie, endlich ein wenig mehr in den Vordergrund zu rücken. Aber nur Fotos machen und sie dann auf der Festplatte im Computer verstauben lassen, das kann’s ja auch wieder nicht sein. Meine Lösung: ein Fotoblog.

Kaum war der Entschluss gefasst, schon taten sich jede Menge Fragen auf. Ein paar davon mitsamt meinen ersten Antworten habe ich hier mal für euch zusammengefasst. Damit dürfte dann auch klar werden, was euch auf diesem Blog erwartet.

Hinterteil eines gründelnden Schwans

Welchen thematischen Schwerpunkt soll der Blog haben?

Ich fotografiere durchaus alles, was mir so vor die Linse kommt. Letztlich ist es jedoch ohne jeden Zweifel die Naturfotografie, für die mein Herz ganz besonders schlägt. Es müssen auch keineswegs immer die spektakulären Motive sein. In diesem Beitrag findest du ganz einfache Bilder von unseren altvertrauten und auf beinahe jedem Gewässer anzutreffenden Höckerschwänen. Vor allem der mühsam, aber auch kraftvoll startende Schwan, der einen ganz schön langen Anlauf benötigte, schien mir recht passend als Symbolbild für den Start meines Blogs.

Obwohl dies ein Naturfotoblog ist, werde ich die Grenze aber hin und wieder überschreiten. Auch als Naturfotograf will ich ja kein völliger Kulturbanause sein, der auf Reisen selbst die schönsten Orte nur hastig durcheilt, um dann im nächsten Wald endlich fotografieren zu können. Außerdem schadet ein Blick über den eigenen fotografischen Tellerrand hinaus ja nie. Ein Naturfotograf kann durchaus eine Menge lernen, wenn er sich einmal auf ein gänzlich anderes Fotogenre einlässt.

Welchen Namen soll das Kind bekommen?

Kreativität hat meiner Meinung nach immer auch etwas Leichtes, etwas Spielerisches. Deshalb habe ich nach einem Namen gesucht, der nicht nur auf das Thema des Blogs, also die Fotografie, hindeutet. Er sollte darüber hinaus auch dieses spielerische Element in irgendeiner Weise verkörpern.

Es ist nicht zu verbergen, dass sich der Name „Glaslinsenspiel“ ein wenig an Hermann Hesses Roman „Glasperlenspiel“ anlehnt. Aber im Gegensatz zu dem Spiel bei Hesse, das ja als unendlich kompliziert beschrieben wird, ist die Fotografie zum Glück kein Buch mit sieben Siegeln. Wir dürfen also ganz nach Herzenslust mit unseren Glaslinsen spielen.

Höckerschwäne auf einer Wiese

Wie gehe ich mit Themen um, die ich selbst nicht abdecken kann?

Wenn ich mit meiner Kamera in der Natur unterwegs bin, dann habe ich es zumeist auf Landschaften und Tiere abgesehen. Fotos von Pflanzen und Pilzen sammeln sich auch jede Menge auf meiner Festplatte. Aber es gibt da natürlich noch den einen oder anderen Bereich der Naturfotografie, in dem ich nicht aktiv bin und auch nicht vorhabe, aktiv zu werden. Spontan fallen mir da die Unterwasserfotografie, das Fotografieren per Drohne oder auch die Astrofotografie ein.

Auf Dauer fände ich es sehr schade, wenn keine Bilder aus diesen fotografischen Bereichen hier im Glaslinsenspiel gezeigt werden könnten, nur weil ich davon nichts verstehe. Es würde mich deshalb sehr freuen, wenn es mir gelänge, bildkräftige Unterstützung ins Boot zu holen. Aber dazu in einem späteren Beitrag mehr. Erst muss ich mal zusehen, dass dieser Naturfotoblog ein wenig Fahrt aufnimmt. Dann möchte ich mich aber schon bemühen, den einen oder anderen Mitfahrer zu gewinnen. Selbstverständlich auch gerne in solchen Bereichen der Naturfotografie, die ich selbst beackere.

junger Höckerschwan in Entengrütze

Will ich auch über Fototechnik schreiben?

Um es gleich zu sagen: Mein Hobby ist die Fotografie, nicht die Fototechnik. Welche Kamera bei ISO 6.400 weniger rauscht oder ob mein Lieblingsobjektiv vielleicht doch eine minimale Randunschärfe bei Blende 2.8 erkennen lässt, ist mir relativ wurscht. An Fototechnik interessiert mich im Grunde nur, wie verlässlich sie ist und ob ich sie gut handhaben kann. Natürlich muss alles dran sein, was ich brauche. Das ist aber – von absoluten Einsteigerkameras abgesehen – in der Regel heutzutage fast immer der Fall.

Das Thema Fototechnik wird hier im Glaslinsenspiel also keinen allzu prominenten Platz einnehmen. Hier und da werde ich über meine Erfahrungen berichten, aber Tests und Reviews sind nicht vorgesehen. Ich hätte weder die Mittel noch die Lust dazu.

Welche Fotos sollte ich zeigen – und welche lieber nicht?

Wir werden nicht nach den Fotos beurteilt, die wir aufnehmen,
sondern nach denen, die wir zeigen.

Ted Grant

In der Tat kann man sich seinen Ruf als Fotograf durch nichts leichter ruinieren als dadurch, auch die mittelmäßigen oder gar schlechten Aufnahmen zu zeigen. Andererseits lernt man aber nun einmal besonders viel aus Fehlern. Ich werde deshalb meinen Ruf riskieren und immer wieder auch weniger gelungene Fotos hochladen. Schließlich benötige ich ja Bilder, an denen ich zeigen kann, wie man es besser nicht macht. Falls ihr also je ein misslungenes Foto auf diesem Blog finden solltet, dann wisst ihr jetzt: Ich habe es selbstverständlich aus rein didaktischen Gründen aufgenommen. Tja, Hauptsache man hat eine gute Ausrede.

Höckerschwan bei der Gefiederpflege

Wie halte ich es mit den Exif-Daten, also den Aufnahmedaten der Fotos?

Dazu erst einmal eine kleine Geschichte: Nach einem unerwarteten Sturm sind zwei Ballonfahrer heilfroh, diese äußerst kritische Situation lebend und ohne größeren Schaden überstanden zu haben. Allerdings haben sie im Sturm völlig die Orientierung verloren und jetzt nicht die geringste Ahnung, wohin es sie verschlagen hat. Also lassen sie den Ballon tief genug sinken, um einen Bauern auf seinem Feld zu fragen: „Bitte, können Sie uns sagen, wo wir hier sind?“ Der Bauer antwortet prompt: „Sie befinden sich in etwa 10 Meter Höhe in einem Korb unterhalb eines Heißluftballons.“

Und was hat diese Geschichte jetzt mit unseren Aufnahmedaten zu tun? Nun, die Antwort des Bauern war inhaltlich korrekt und sehr präzise, aber kein bisschen hilfreich. Genau das trifft meiner Meinung nach auch auf die Aufnahmedaten eines Fotos zu – sie sind schlicht und einfach nutzlos. Ich vergleiche das gerne mit einem Koch, der neben den Teller eine Zettel legt: Gegart auf einem Miele-Herd in einem Topf von WMF auf Stufe 6. Ich werde deshalb die Aufnahmedaten nur dann angeben, wenn sich mit ihrer Hilfe ein fotografisches Problem bzw. seine Lösung erklären lassen.

Höckerschwan mit Jungem

Wie schütze ich die Daten meiner Besucher?

Obwohl ich mich selbst bemühe, mit meinen Daten sehr zurückhaltend umzugehen, war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst, welch eine Datenkrake so ein Blog unversehens werden kann. Fast hätte mich das dazu gebracht, mein Vorhaben komplett aufzugeben. Kaum zu glauben, aber wenn man als Blogbetreiber nicht aufpasst, dann kommt man schnell und völlig ohne Absicht in die absurde Situation, Daten seiner Besucher zu sammeln für Firmen wie Google, Facebook, Amazon und Co.

Inzwischen habe ich mich ganz gut informiert und festgestellt, dass es durchaus Mittel und Wege gibt, diesem mehr als zweifelhaften Abgreifen von Daten einen Riegel vorzuschieben. Solange ich mit diesem Blog keine finanziellen Interessen verfolge (und das tue ich nicht), kann ich problemlos auf all die schicken Funktionen verzichten, die sich hinterrücks an euren Daten vergreifen möchten. Und ich werde auf sie verzichten, ohne Wenn und Aber.

Das soll es hier jetzt zum leidigen Thema Datensicherheit gewesen sein. Bitte lest auf jeden Fall auch die Spielregeln und die Datenschutzerklärung, wenn euch das Thema ebenso wichtig ist wie mir.

sich aufplusternder Höckerschwan

Welches Ziel verfolge ich langfristig?

Natürlich ist es recht müßig, jetzt zum Start des Blogs bereits über langfristige Ziele zu schwadronieren. Im Moment deshalb nur soviel: Dies soll weder jetzt noch später ein kommerzieller Blog werden. Er ist mein Hobby und wird das auch bleiben. Kein Sponsoring, keine Affiliate Links, keine Werbung – nichts.

Allerdings könnte ich mir sehr gut vorstellen, später einmal mit Hilfe dieses Blogs und den Mitteln der Fotografie eine wohltätige Initiative zu unterstützen. Das ist natürlich im Moment noch fern jeglicher Realität; es ist, wenn man so will, meine Vision. Und im Gegensatz zu unserem Ex-Kanzler Helmut Schmidt („Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen.“) finde ich, träumen muss erlaubt sein. Ein paar Ideen spuken da jedenfalls in meinem Kopf herum. Aber dazu in einem der späteren Beiträge mehr. Noch sind das ungelegte Eier.

So, nun scharren aber bereits sehr vernehmbar meine Hufe. Also werde ich jetzt angemessen feierliche Musik auflegen, das vor meinem Computer seit Tagen installierte rote Band durchschneiden und meinen eigenen Fotoblog starten. Ich freue mich riesig, dass ihr dabei seid.

Skol !!!

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