Tierisch was los bei uns

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Schmökern

Beim letzten Blogbeitrag des vorigen Jahres hatte ich mir einen kleinen Spaß erlaubt. So etwas gehört sich natürlich ganz und gar nicht für einen seriösen Naturfotografen. Ich gebe es zu: Jux und Unsinn haben da absolut nichts zu suchen. Aus ehrlich empfundener Reue käme es mir deshalb auch keinesfalls in den Sinn, diesen absolut unpassenden Artikel hier noch einmal zu verlinken. Möge er der Vergessenheit anheimfallen. Und selbstverständlich werde ich euch etwas Ähnliches wie in diesem unglückseligen letzten Beitrag des vergangenen Jahres auch ganz bestimmt nie wieder auftischen – außer natürlich im letzten Blogbeitrag dieses Jahres.

Im Ernst, ein wenig Bedenken hatte ich damals tatsächlich. Sie haben sich aber zum Glück als gänzlich unbegründet erwiesen; die heutzutage allgegenwärtigen Shitstorms blieben aus. Im Gegenteil: Gerade dieser Artikel war bisher einer der meistgelesenen, nicht ganz an der Spitze der Top 10, aber doch ziemlich weit oben. Offenbar habt ihr mir diesen kleinen Spaß nicht verübelt. Es freut mich natürlich, hier im Glaslinsenspiel ganz offenbar Leser mit Sinn für Humor anzutreffen. Bierernste Lordsiegelbewahrer und (g)eifernde Knalltüten gibt es anderswo ja schon mehr als genug.

Da nun also geklärt ist, dass ihr als Leserinnen und Leser des Glaslinsenspiels höchst sympathische und humorvolle Menschen seid (Merkt ihr, wie ich mich anschleime?), möchte ich euch auch in diesem Jahr nicht enttäuschen. Also habe ich mich noch einmal auf die Lauer gelegt, und mit viel List und Tücke ist es mir erneut gelungen, das geheime Leben unserer Mitbewohner per Kamera einzufangen. Mit anderen Worten: Ich war für euch erneut als Plüschtier-Paparazzo unterwegs.

Wie jeder sauber arbeitende investigative Journalist, habe ich selbstverständlich alle Opfer meiner Fotoattacken anschließend vor die Wahl gestellt: Entweder sollten sie die zum Teil recht brisanten Aufnahmen selbst kommentieren, oder ich würde meine eigene Version veröffentlichen. Wie nicht anders zu erwarten, ließen sich auf diese Weise alle Protagonisten dazu erpress… ähhh … davon überzeugen, eigene detaillierte Angaben zu machen. Also denn:

Hier seht ihr mich und Köö beim Billard. Ach so, Verzeihung, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Filou, meines Zeichens Bär und leidenschaftlicher Freund des Billardspiels. Die hübsch geringelte Schlange hier ist meine Freundin Köö. Das sind natürlich nur unsere Künstlernamen. Wer das Dschungelbuch kennt, der kann sich vermutlich denken, wer oder was uns da inspiriert hat.

Na egal. Wie schon gesagt, spiele ich gerne mal eine Partie Billard. Köö liegt mir dann immer damit in den Ohren, dass sie unbedingt mitspielen möchte. Manchmal kann ich einfach nicht nein sagen, auch wenn ich es jedesmal ganz schnell bereue. Mal ehrlich, Leute: Wie soll ich denn einen Ball sauber in der Tasche versenken, wenn Köö es einfach nicht schafft, sich ordentlich steif zu machen? Dafür kann sie aber einen ganz tollen Trick mit ihren Augen. Ich sage euch, wenn die einen Gegner so richtig intensiv anschaut, dann trifft der absolut gar nichts mehr – einfach genial.

Hallo Leute! Wir haben gerade einen tollen Spaß entdeckt. Etwas versteckt in einem Schrank lag so ein Drehding herum. Ist wohl eine Art Tortenplatte. Die haben wir ein bisschen bunt geschmückt, und jetzt kann man damit ganz prima Kirmeskarussell spielen. Ein herrliches Vergnügen!

Und schon beginnt die nächste Fahrt. Wir müssen deshalb jetzt Schluss machen und ganz schnell wieder einsteigen.

Wenn das jemand in der Schule mitbekommt, dann lacht die ganze Klasse über uns. Wetten, dass ihr auch schon ein Grinsen im Gesicht habt? Ist ja auch eine verdammt blöde Situation, in der uns dieser überall herumschnüffelnde und stets im falschen Moment auftauchende Fotograf erwischt hat. Wir dürfen gar nicht daran denken, wie peinlich das alles ist.

Eins ist jedenfalls so sicher wie das Amen in der Kirche: Nie wieder werden wir drei so dumm sein und darauf hereinfallen, wenn Cousine Fledermaus anruft und fragt, ob wir sie besuchen und einfach mal ein wenig mit ihr abhängen wollen. Nie wieder!

Och nööö! Wer hat denn da wieder das Kellerfenster aufgemacht und dieses lästige Licht hereingelassen? Das kann ich ja nun mal gar nicht leiden. Wenn wir Maulwürfe es gerne hell hätten, dann würden wir wohl kaum unter der Erde leben, oder? Na also!

Dabei hatte ich mir gerade erst diesen Eimer mit herrlicher Erde besorgt. So etwas Feines findet man ja hier im Keller auch nicht alle Tage. Also macht mal hübsch das Fenster da oben wieder zu und lasst mich noch genüsslich ’ne Runde hier in meinem wunderbaren Wühlpool entspannen.

Was ihr hier seht, das ist der letzte Augenblick unserer Party. Dabei war’s gerade so richtig hammermäßig: gute Musik, passende Beleuchtung und Superstimmung. Nur fiel dann dummerweise der alte Ghettoblaster aus, den wir uns aus dem Rumpelkeller organisiert hatten Aber unser Fuchs ist ja ein echter Schlaumeier. Er hat sofort erkannt, dass der Stecker defekt war.

Schnell hat er ihn mit Isolierband (gibt’s auch im Rumpelkeller) repariert und alle waren froh, dass es endlich weitergehen konnte. Aber ganz so schlau, wie er immer tut, ist unser guter Fuchs dann wohl doch nicht. Kaum schob er den Stecker wieder in die Dose, blöderweise auch noch genau vor der Kamera dieser ständig fotografierenden Nervensäge, schon gab es einen Knall, Funken stoben, und das war’s dann mit der tollen, heimlichen Party. Stromausfall im ganzen Haus, was natürlich nicht unentdeckt blieb. Mann, gab das einen Ärger!

Nein Herr Frosch. Meine Glaskugel ist ganz bestimmt nicht defekt. So etwas könnte ich mir bei den gehobenen Qualitätsansprüchen meiner Kundschaft auch gar nicht erlauben. Sie glauben ja gar nicht, welche Prominente mich alle um Rat fragen. Da muss natürlich jede Vorhersage zu einhundert Prozent stimmen. Mit einer fehlerhaften Glaskugel wäre das überhaupt nicht zu machen, wo denken Sie hin?

Außerdem sagen die Karten ja genau das gleiche: Ihr Schicksal wird schon in näherer Zukunft eine entscheidende Wendung durch die Begegnung mit einem großen weißen Vogel erfahren. Und nein, es wird sich dabei wohl eher nicht um eine Friedenstaube handeln. Der lange rote Schnabel – ich sehe ihn jetzt ganz deutlich – spricht dagegen.

Seht ihr, Mädels. Da ist schon der erste Fotograf, der sich für euch interessiert. Das kann der Beginn eurer Model-Karriere sein, auch wenn der mit seinem Glaslinsenspiel jetzt vielleicht nicht gerade in der ersten Liga spielt. Aber bereit sein ist alles. Könnt ihr mir glauben. Hat schließlich schon Claudia, Heidi und Naomi nicht geschadet, auf mich zu hören.

So, und darum sag ich euch jetzt mal was: Ihr habt alle schon wieder zugenommen. Wirklich Mädels, so geht das nicht. Mehr Selbstdisziplin bitte, viel mehr Selbstdisziplin. Und du, Lämmchen, brauchst gar nichts von „…muss diese verfressene Raupe gerade sagen“ in den Bart zu brummeln. So, los jetzt, die Nächste auf Waage, und macht mal ’n bisschen fix! Ich hab schließlich nicht ewig Zeit.

Hey Freundchen, du kommst dir wohl besonders schlau vor, hier heimlich Fotos zu machen. Ich hab‘ dich aber längst durchschaut: Denkst vielleicht, ’ne hübsche kleine Erpressung könnte dich und dein kümmerliches Fotografen-Business sanieren. Da haste dir aber den Falschen ausgesucht.

Ich hab‘ es mir hier nämlich lediglich ’n bisschen gemütlich gemacht: Geile Mucke, Pulle Bier, sogar politisch korrekt aus regionaler Herstellung. Da staunste, was? Und gegen ’ne hübsche Mieze is‘ ja wohl auch nix zu sagen, oder? Wie und womit die sich ’n bisschen in Stimmung bringt, das is ja nun wirklich nich‘ mein Problem, oder?

Grrrrrrruuuaaaahh. Na, habt ihr einen ordentlichen Schrecken bekommen? Nun, kein Wunder, ich bin ja auch ein mächtiger Löwe. Mein Schrei ist ohrenbetäubend, mein mächtiges Gebiss verbreitet Angst und Schrecken und vor meinen kraftvollen Pranken erzittern Tier und Mensch gleichermaßen. Niemand wagt es, sich mir in den Weg zu stellen.

Nee, ist natürlich alles Quatsch. Ich denke mir bloß gerne solche Gruselgeschichten mit mir in der Hauptrolle aus. In Wirklichkeit bin ich ein recht freundlicher, kleiner Löwe. Wenn ich groß bin, möchte ich gerne als Party-Löwe arbeiten. Na, und da nutze ich schon jetzt jede Gelegenheit zum Üben. Deshalb möchte ich euch heute auch mit einem fröhlichen Konfetti-Regen einen richtig guten Rutsch ins Jahr 2022 wünschen. Wir alle – ganz besonders auch unsere Artgenossen draußen in der freien Natur – freuen uns tierisch darauf, euch auch im neuen Jahr wieder hier im Glaslinsenspiel begrüßen zu dürfen. Macht’s bis dahin gut, bleibt gesund und behaltet euren Humor!

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